Einführung in die Lieferengpässe
Wer aktuell einen neuen Rechner zusammenstellen, einen Server aufrüsten oder einfach nur Ersatzteile bestellen möchte, hat es wahrscheinlich schon selbst erlebt: Manche Hardware ist schwer oder gar nicht zu bekommen. Lieferzeiten ziehen sich über Wochen, teilweise sogar Monate. Und wenn dann endlich etwas verfügbar ist, sind die Preise deutlich höher als gewohnt.
Da stellt sich also die Frage: „Warum dauert das so lange?“ oder „Wieso ist das jetzt so teuer?“ Die Antwort ist leider nicht ganz einfach, denn die Ursachen für die aktuellen Lieferschwierigkeiten bei Hardwarekomponenten sind vielfältig.

Notwendige Rohstoffe und ihre Quellen
Moderne PC- und Smartphone-Hardware basiert auf einer Vielzahl an Metallen und Mineralien, die oft nur in wenigen Regionen der Welt in größerem Umfang vorkommen:
- Batteriematerialien (PC-Akkus, Smartphone-Akkus):
- Lithium: Hauptsächlich gewonnen in Australien (47 % der globalen Produktion), Chile (30 %), China (15 %) und Argentinien (5 %) Wikipédia, l’encyclopédie libre.
- Kobalt: Rund 74 % des weltweiten Kobaltabbaus entfallen auf die Demokratische Republik Kongo (DRK), weitere Produzenten sind Indonesien (7 %) und Russland (4 %) GeoVermessung.
- Nickel, Mangan, Graphit: Nickel stammt vor allem aus Indonesien, den Philippinen und Russland; Mangan v. a. aus Südafrika, Australien und China; Graphit vor allem aus China, Brasilien und Madagaskar.
- Elektronik- und Strukturkomponenten (Motherboards, Gehäuse, Leiterplatten):
- Silizium: Grundlage für Chips und Leiterplatten, gewonnen aus Quarzsand—globaler Abbau, mit großen Produktionsstätten z. B. in China und den USA.
- Kupfer: Wesentlich für Leiterbahnen und Verkabelung; Chile ist mit über 20 % Anteil weltgrößter Kupferproduzent Reuters, gefolgt von Peru und China.
- Aluminium: Verwendet für Gehäuse und Kühlkörper; bedeutende Erzproduzenten sind Australien, China und Guinea.
- Tantal (aus Coltan): Unverzichtbar für Kondensatoren auf Mainboards und in Kapazitätselementen; rund 70 % des Coltan-(Tantal-)Vorkommens liegen in der DRK (Katanga-Region) und in Ruanda Wikipedia.
- Gold: Für korrosionsbeständige Kontakte auf Platinen; gefördert hauptsächlich in China, Australien und Russland.
- Seltene Erden (z. B. Neodym, Praseodym): U. a. für Permanentmagnete in Lautsprechern, Vibrationsmotoren und Kameramodulen; China dominiert den Abbau mit rund 69 % Anteil, gefolgt von den USA (12 %), Myanmar (11 %) und Australien (5 %) Polytechnique Insights.
Diese Konzentration der Rohstoffgewinnung in wenigen Ländern führt zu geopolitischen Abhängigkeiten und ökologischen wie sozialen Herausforderungen entlang der Lieferketten.
Globale Lieferketten-Probleme
Ein wesentlicher Grund für die Engpässe liegt in den globalen Lieferketten. Hardwarekomponenten wie Prozessoren, Grafikkarten, Mainboards oder Speicherchips bestehen aus vielen Einzelteilen, die aus der ganzen Welt zusammengetragen werden. Die Fertigung dieser Teile ist oft kompliziert – bestimmte Chips werden zum Beispiel fast ausschließlich in Taiwan oder Südkorea produziert.
Schon kleinste Störungen an irgendeiner Stelle in dieser langen Kette können große Auswirkungen haben. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie empfindlich diese Abläufe sein können. Fabriken mussten schließen, Transportwege waren blockiert, und durch den plötzlichen Boom im Homeoffice stieg die Nachfrage nach Laptops, Webcams und anderen Geräten sprunghaft an.
Hinzu kommen geopolitische Spannungen, wie der Handelsstreit zwischen den USA und China oder Einschränkungen bei der Ausfuhr wichtiger Rohstoffe. Auch Naturkatastrophen – etwa Überschwemmungen oder Brände in Produktionsstätten – haben schon mehrfach zu Produktionsstopps geführt. Das alles sorgt für einen Rückstau, der sich oft erst Monate später bemerkbar macht.
Zukünftige Entwicklungen
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Viele Hersteller und Regierungen haben die Problematik erkannt. Es gibt Bemühungen, die Produktion von Hardware breiter aufzustellen und unabhängiger von einzelnen Regionen zu machen. So entstehen aktuell in Europa und den USA neue Chipfabriken, um die Abhängigkeit von asiatischen Märkten zu verringern.
Trotzdem werden wir Geduld brauchen. Es dauert Jahre, bis neue Produktionsstätten aufgebaut und lieferfähig sind. Auch die Rohstoffversorgung ist ein kritischer Punkt, der nicht von heute auf morgen gelöst werden kann. Zudem bleibt die Nachfrage nach leistungsfähiger Hardware hoch – sei es durch KI-Anwendungen, Gaming, Streaming oder das Arbeiten im digitalen Raum.
Für IT-Dienstleister wie mich bedeutet das: Flexibilität ist gefragt. Manchmal muss man auf alternative Komponenten ausweichen oder längere Lieferzeiten einplanen. Kommunikation mit dem Kunden ist dabei das A und O. Wer gut informiert ist, kann besser planen – und unnötigen Frust vermeiden.
Fazit
Die aktuelle Lage auf dem Hardwaremarkt ist für alle eine Herausforderung. Lieferengpässe sind oft schwer vorherzusehen und hängen von vielen globalen Faktoren ab. Doch trotz dieser Schwierigkeiten gebe ich mein Bestes, um für jeden Kunden die passende Lösung zu finden.
Ob durch kreative Alternativen, transparente Beratung oder einfach ein bisschen mehr Geduld – gemeinsam schaffen wir das. Und wenn du Fragen hast oder eine individuelle Beratung brauchst, bin ich gerne für dich da. Denn am Ende geht’s nicht nur um Technik – sondern darum, dass du zufrieden bist.